Einen Schubladenschrank für Werkzeugboxen selbst bauen

Schubladenschrank

In letzter Zeit habe ich einige neue Elektrowerkzeuge angeschafft, die in der Regeln in einer L-Boxx oder einem ähnlichen Behälter aufbewahrt werden. Die Boxen hatte ich bisher irgendwo gestapelt, was aber inzwischen etwas umständlich wurde. Natürlich braucht man immer das Werkzeug aus der untersten Box ?. Daher habe nun zwei Schubladenschränke für dise Boxen gebaut.

Zuschnitt

Als Material verwendete ich 18 mm Fichte-Leimholz. Einige Platten davon hatte ich noch von einem anderen Projekt, so dass es sich anbot, das zunächst aufzubrauchen. Ich kaufte also im Baumarkt noch den Rest dazu. Das Material ist qualitativ nicht der Brüller und natürlich wäre es evtl. auch günstiger, eine große Platte beim Holzhändler zu kaufen. Allerdings habe ich nicht immer Zugriff auf einen Hänger, so dass die großen Platten manchmal schwierig zu besorgen sind. Wenn ich hingegen die Platte liefern lasse, kostet das um die 40 – 50 EUR, so dass der Kostenvorteil wieder dahin ist. Wie dem auch sei – für Werkstattmöbel finde ich die Qualität aus dem Baumarkt ausreichend.

Ich zeichnete also die verschiedenen Teile an und schnitt sie mit der Tauchsäge und der Tischkreissäge auf die passende Größe.

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Holzverbindung: Pocket Holes

Nachdem alle Teile zugeschnitten waren, bohrte ich die Pocket Hols (Taschenlöcher), mit denen ich die Korpusse (oder heißt es Korpen?) zusammen bauen wollte. Für Werkstattmöbel und andere einfache Werkstücke finde ich die Pocket Holes eine gute und schnelle Verbindungsmöglichkeit, weil man keine Zwingen braucht und zügig voran kommt.

Die Pocket-Hole-Vorrichtung wird auf dem Tisch montiert.

Maschinenhandel Meyer

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Anschließend stellt man die Dicke des Materials und die Eintauchtiefe des Bohrers ein.

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Nun spannt man die Werkstücke ein und bohrt die Löcher.

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Falz für die Rückwand fräsen

Für die Rückwand fräste ich mit der Obefräse einen Falz.

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Verleimen

Nun konnte ich die Teile zu den Korpussen verleimen und mit den Pocket Holes verschrauben.

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Ein gravierendes Problem

Als der erste Korpus zum ersten Mal auf dem Boden stand, erkannte ich, dass ich offenbar einen Fehler gemacht hatte: der Korpus war zu niedrig. Ich hatte beim Planen nicht daran gedacht, dass die oberen Querstücke zwischen den Seiten sitzen und war bei der Festlegung der Maße davon ausgegangen, dass sie oben und unten auf den Seitenteilen montiert werden. Daher war mein Korpus nun um zwei Materialstärken zu niedrig. Dieser Fehler sollte später noch einige gravierende Folgen haben (siehe Video unten).

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Rückwände und Arbeitsfläche montieren

Zunächst konnte ich nun aber erstmal nichts daran ändern. Daher machte ich mit dem Einpassen der Rückwände und der Montage der Arbeitsflächen weiter.

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Montage der Schubladen

Bei den Schubladen musste ich nun kreativ werden. Durch die fehlenden 3,6 cm in der Höhe hatte ich (bei drei geplanten Schubladen) ziemlich genau die Luft verloren, die ich für die Schubladen eingeplant hatte. Die Höhe der Schubladen war u.a. durch die L-Boxxen vorgegeben, die ich darauf lagern wollte, so dass ich hier kaum flexibel war.

Ich musste also bei den Schubladen umplanen, teilweise weniger Luft lassen und später auch die Schubladenfronten ändern, so dass sie nicht mehr unten über die Schubladen überstanden und daher auch nicht mehr als Griffleiste dienen konnten.

Die Schubladenauszüge montierte ich mit Hilfe der Kreg-Montagehilfen.

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Konstruktion der Schubladen

Meine „Schubladen“ sind eigentlich nur Böden mit einer kleinen Front als Abschluss. Da diese nun nicht mehr unten überstehen durfte, fräste ich eine Griffmulde ein und sparte außerdem die Front so aus, dass die in der Mitte bündig mit der Unterseite der Schublade war, an den Seiten aber immer noch den Auszug von vorne verdeckte.

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Die Schubladenfronten befestigte ich auch mit Leim und Pocket Holes, da diese von vorne unsichtbar sind und dennoch den regelmäßig ausgeübten Zugkräften gut standhalten.

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Abschlussarbeiten

Nun ging es ans Schleifen und Ölen der Teile, anschließend konnte ich die Auszüge auch an den Schubladen montieren und schließlich noch die Rollen unter die Schränke schrauben.

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Ergebnis

Nun waren die Schränke fertig und konnten bestückt werden. Später schraubte ich noch eine Leiste hinter jede Box, damit sie beim Ausziehen nicht rutscht.

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Videos

Wie immer zeigt das Video den Bau noch ausführlicher. Außerdem spreche ich über die gemachten Fehler und was ich daraus gelernt habe. Schließlich gibt es unten noch ein Video über Schubladenauszüge, für das ich mit Hettich zusammen gearbeitet habe.

DRAWER CABINET DESIGN – Many problems to solve.

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What I learnt building the drawer cabinet

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How to choose the right DRAWER SLIDE: Different drawer runners explained

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Mein Werkzeug

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4 Kommentare

  1. Lieber Andreas,

    erst sehr kurze Zeit beziehe ich Deine Newsletter und hoffe, dass ich regelmäßig in den Genuss komme….
    Nun habe ich eben Deine Anleitung zur Erstellung eines Schubladenschrankes gesehen und war von Deinen knappen, aber dennoch präzisen Anleitungen sehr angetan (offensichtlich spricht und schreibt hier der Pädagoge).
    Ua ist mir aufgefallen, dass Du zum Bohren der pocketholes ein (blaues) Hilfsmittel verwendest, das ich bisher nur bei pinterest gesehen habe und offensichtlich nur in USA zu kaufen ist. Das ist mir zu unsicher und zu umständlich. Kannst Du mir Deine Bezugsquelle nennen und/oder die Bestellnummer, evtl mit Preis.
    Zum Anbringen der Schubladenauszüge verwendest Du eine Montagehilfe von Kreg; auch die habe ich im örtlichen Handel noch nicht gesehen. Wäre es Dir möglich, mir auch diese Bezugsquelle zu nennen?
    Ich werde gewiss noch einiges von Deinen Anleitungen nachbauen und mich ab und zu bei Dir melden.
    Für Deine Mühen und Deine so wertvollen Tipps danke ich Dir herzlich

    1. Hallo Peter,
      vielen Dank für die nette Rückmeldung. Die Kreg-Werkzeuge gibt es bei Sauter.

      Konkret das K5 Pocket-Hole Jig und die Montagehilfen (von beiden Produkten gibt es mehrere Varianten, schau einfach mal die als erstes verlinkte Produktliste durch).

      Viel Freude beim Holzwerken!
      Beste Grüße,
      Andreas

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