Die Wanduhr in meiner Werkstatt war kaputt – was liegt näher, als selbst eine zu bauen?
Für dieses Projekt wollte ich altes Holz benutzen, um der Wanduhr einen rustikales Aussehen zu geben. Ich kramte also in meinem Restholzstapel und zog ein Brett heraus, das ich vor einigen Monaten aus dem Holzschuppen ausgebaut hatte. Dort war es schon einige Jahrzehnte verbaut gewesen.
Ich längte das Brett mit der Dozuki grob ab, um es später auf der Tischkreissäge mit dem Cross-cut Schlitten leichter absägen zu können und sägte es dann ebenfalls auf der Tischkreissäge auf die passende Breite.
Aus einem Fachboden eines älteren Schranks (Tischlerplatte) sägte ich eine Trägerplatte zu, auf die ich die Teile des alten Bretts aufleimen konnte. Hier markierte ich die Mitte.
Gestaltung des Zifferblatts
Nun brauchten alle aufzuleimenden Stücke in der Mitte eine doppelte 45-Grad-Gehrung. Diese sägte ich mit dem Winkelanschlag meiner Tischkreissäge. Die Stücke hatten an dieser Stelle noch einige Zentimeter Überlänge, damit sie einerseits einfach zu handhaben sind, andererseits aber noch sauber auf eine Flucht gesägt werden konnten. Das Motiv für das Zifferblatt hatte ich mit Bleistift auf die Trägerplatte gezeichnet.
Ich wollte die einzelnen Teile aufleimen, konnte sie aber nur alle zusammen einspannen. Dabei wären sie mit hoher Wahrscheinlichkeit verrutscht. Daher schlug ich für jedes der Stücke zwei kleine Nägel in die Trägerplatte und zwickte die Köpfe mit der Kneifzange ab, so dass die Nägel als kleine Dornen aus der Fläche herausragten. So konnte ich das weiche Holz der einzelnen Zifferblattteile in die Spitzen eindrücken. Die Näge verhinderten dann das Verrutschen beim Verleimen.
Nachdem der Leim getrocknet war, konnte ich das Zifferblatt sauber auf die endgültige Größe sägen.
Rahmen für das Zifferblatt
Für den geplanten Rahmen nahm ich ein Stück eines alten Kantholzes und sägte daraus Winkellleisten mit einer 45-Grad-Gehrung an jedem Ende. Diese verleimte ich zu einem Rahmen.
Montage des Uhrwerks
Das Uhrwerk hat eine zentrale Schraube, durch die die Zeigerachsen verlaufen und mit der das Werk am Zifferblatt befestigt wird. Diese Schraube ist recht kurz, so dass das Werk in eine Vertiefung montiert werden muss, so dass die Schraube über das Zifferblatt übersteht. Ich schnitt aus einem Reststück der Trägerplatte eine Frässchablone mit der Stichsäge aus und fräste dann mit der Oberfräse diese Vertiefung.
Anschließend bohrte ich das zentrale Loch für die Zeigerachse und montierte das Uhrwerk.
Endmontage
Nachdem der Leim des Rahmens getrocknet war, konnte dieser mit dem Rest der Uhr verleimt werden. Nun fehlten nur noch die Zeiger: Diese werden einfach auf die drei ineinanderliegenden Achsen aufgesteckt. Danach setzt man die Batterie ein und stellt die Uhr auf die korrekte Zeit – Fertig!
Ergebnis
Video
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Schönes Projekt, find ich super mit der Altholzoptik. Habe mir eben überlegt es vielleicht nachzubauen. Würde für mich vielleicht die Ablesbarkeit optimieren, find ich ein wenig schwierig. Schönen Gruß
Danke. Das Ablesen ist nicht so schwierig: die beiden Linien der 45° Leisten sind jeweils ziemlich genau die Zahlen zwischen der 12 und der 3, der 3 und der 6 etc.